Jo Herrmann
Jo Herrmann arbeitet mit einer reduzierten Kunstsprache. Der angewandte Minimalismus zeigt sich in verschiedenen Formen von Kunst und Design, insbesondere der Fotografie, wobei seine Arbeit darauf ausgerichtet ist, die Essenz, das Wesentliche oder die Identität eines Objekts durch die Reduktion aller nicht essenziellen Formen, Farben oder Konzepte aufzudecken. Zu Beginn steht das unbeschriebene weiße Blatt, das die Basis legt auf den Gedanken, dass die große Kunst in den meisten Bereichen unseres Lebens in der Reduktion liegt. Als Beobachter kennt Herrmann die Gefahr der Übersättigung, denn der materielle und
visuelle Überfluss ist verführerisch. Seine Werke zeichnen sich dadurch aus, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, wo das Weglassen eine Verbesserung erzielt. Und so hat der Künstler seine Arbeiten auf weniger Informationsgehalt und weniger Farbe reduziert – dadurch gewinnen die Bilder an immenser Kraft.
Jo Herrmann, geboren 1964 auf der Schwäbischen Alb, lebt bei Stuttgart. Auf das Studium der Betriebswirtschaft in Reutlingen, London, Ottawa und Paris folgte er seiner kreativen Passion der Fotografie, um verschiedene Themen und Fragestellungen in sein Tun und Handeln einzubringen. Schönheit entstehe nach Herrmann erst mit den Fehlern im Material. Der Schatten verleiht Tiefe. Wenn für die Farbfotografie die starken Schlagschatten gemieden werden, wird es für Schwarz-Weiß-Bilder interessant. Diese Konfrontation mit der Imperfektion und dem Brüchigen ist ein Motor, der den Künstler in seiner Arbeit antreibt.